Eigenheim mit Knalleffekt |
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Wer
durch Immobilien-Kauf Steuern sparen will, muß aufpassen! Erwin
Huber, seines Zeichens bayerischer Finanzminister, stellt den
Steuerzahlern, ein ironisch formuliertes Zeugnis aus: "Der
Steuerspartrieb ist bei manchen Zeitgenossen stärker ausgeprägt als
der Geschlechtstrieb!" Vor allem zum Jahresende wird dieser
"Trieb" übermächtig. Doch wer nicht aufpaßt, läuft Gefahr,
noch in den letzten Dezemberwochen schwere Fehler zu begehen. Verkäufer
setzen darauf, Steuerberater warnen davor - das Steuerspar-Fieber zum
Jahresende kann nach der einen Lesart "die letzte
Gelegenheit", nach der anderen Erfahrung ein gefährlicher "Kurzschluß"
sein. Obwohl sich widersprechend, können doch beide Standpunkte
zutreffen! Tatsächlich
wird im neuen Jahr manches legale Steuer-Schlupfloch verschlossen. Die
Verkäufer von Steuerspar-Anlagen liegen also nicht falsch, wenn sie zur
Eile mahnen. Andererseits wird es auch im nächsten Jahr einige legale Möglichkeiten
geben, die Steuerlast zu drücken. Vor allem aber: Wer sich erst jetzt
ums Steuersparen kümmert, kann in den verbleibenden drei Dezemberwochen
fast nur noch Fehler begehen. Beispiel
Immobilien-Anlage: Egal ob geschlossener Immobilienfonds oder Bauträgermodell,
egal ob mit Förderung Ost oder ohne - viele der momentan vollmundig
angepriesenen "Schnäppchen für Schnellentschlossene" werden
sich unterm Strich nicht als gute und rentable Geldanlage erweisen,
sondern als Zuschußgeschäft. Die
häufigsten Haken an diesen vom Anleger übers Knie gebrochenen
Engagements:
Oft
tritt noch nicht einmal die versprochene Steuerersparnis ein. Denn häufig
wird verschwiegen, daß sich in den gezahlten Beiträgen nicht
unerhebliche Beträge verstecken, die durch die Substanz der Anlage
nicht gedeckt sind. Darunter fallen die sogenannten weichen Kosten, etwa
Marketing-, Bürgschafts-, Finanzierungs- und Vermittlungsgebühren,
aber auch die sogenannte Innenprovision, die an den jeweiligen Vertrieb
zu zahlen ist. Die
klare Kenntnis aller harten und weichen Kosten ist für den Anleger
deshalb so wichtig, weil sich erst aus den kompletten Kosten errechnen läßt,
ob sich die Immobilien-Anlage auf mittlere (fünf Jahre) bis lange Sicht
(15 Jahre) lohnt. Herbert
Wild
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